Reisetagebuch von Marie Haas
6.11.
Ankunft Kathmandu. Von einem unserer Guides werden wir am Flughafen abgeholt und in das Hotel Vajra gebracht. Erster Eindruck von Kathmadu: eine quirlige, bunte, aber auch vermüllte asiatische Stadt, das Hotel eine Oase. Abends gemeinsames Essen mit der Gruppe (11 Teilnehmer plus Astrid + Michi) in Thamel.
Blick in den Garten unseres Hotels Vajra (oben)
Straße in Thamel, dem Touristenviertel Kathmandus (unten)
7.11.
Sightseeing in Kathmandu: Verbrennungsstätte Pashupatinath am Flußufer des Heiligen Bagmati Stupa von Bodhnat, Stupa von Swayambhunath – ein kleiner Ausschnitt der hinduistisch-buddhistischen Vielfalt.
Historische Altstadt von Kathmandu
8.11.
Auf dem Trekking werden wir von 3 nepalesischen Kindern begleitet, die über Patenschaften von Brücken zum Himalaya in Kathmandu ein Internat besuchen.
Die erste Etappe mit dem Bus nach Jiri geht über löchrige Straßen, Pisten, abenteuerliche Kurven. Nach vielen Stunden geht dann nichts mehr: nach einem nächtlichen Busunfall haben Verwandte eines Opfers die Straße gesperrt, unterstützt von der Polizei. Insgesamt brauchen wir für die knapp 200 km mehr als 10 Stunden, Übernachtung in der Lodge in Jiri.
Drei nepalesische Schüler, die durch die Hilfe des Vereins die Schule in Kathamdu besuchen können, begleiten und auf der Tour
9.11.
Wanderung ab Jiri in südöstlicher Richtung: 1117 aufi und 508 m obi. Übernachtung auf einem wunderschönen Plateau mit Rundum-Panorama auf 2653 m. Die Sonne geht schnell unter, es wird schon ziemlich kalt.
Erste Wanderetappe und Nachtlager
10.11.
Das erste Lagernacht super ausgeruht überstanden. Wecken um 6:00 Uhr mit early morning tea, Zusammenpacken, Frühstück um 7:00, Abmarsch um 8:00. Kurze Halbtagestour bis zum Lagerplatz bei dem Dorf Thal Nangi. Dorfbummel mit Einkehr und erste Probe des einheimischen, meist aus Reis oder Hirse selbst gebrauten Bieres, genannt chhang.
Frühstück im Dining-Zelt
Im Dorf Thal Nangi
11.11.
Abstieg zu einem wilden Fluss über abenteuerliche Brücken, danach „nepali-eben“ weiter mit abschließendem steilen Abstieg zu einem wieder sehr schönen Lagerplatz auf einem abgeernteten Reisfeld auf 1776m – unter Beobachtung der Kinder aus der Nachbarschaft.
12.11.
Teamtime mit Milchtee, Buttertee und chhang in einem Sherpa-Haus: Besuch bei der Tochter des alten verstorbenen Lama von Mele Gompa. Über Khiji Phalate, dem Dorf am Fuß des Klosterbergs, Ankunft in Mele Gompa, Lagerplatz unterhalb des Klosters.
13.11.
Die erste „Dusche“ seit der Abfahrt macht gute Laune. Nachmittags Wanderung zu Nijmas Familie zum Mittagessen. Zum Abendessen Besuch von Martin, einem Abiturienten aus dem Bayrischen Wald, der den Mele Mönchlein für 3 Monate Englischunterricht gibt.
14.11.
Besichtigung von Mele Gompa mit anschl. Teatime beim Lama, reich beschenkt geht`s über eine wunderschöne Route zum Kloster Kinkurding auf 3052 m.
15.11.
Empfang beim hohen Lama. Der Lama ist wegen des Todestages seiner Frau im Kloster, ansonsten viel in Amerika unterwegs. Rings um das Kloster schmiegen sich kleine Häuser und Hütten, in denen die Besitzer leben, wenn sie für einige Wochen o. Monate im Kloster meditieren. Und wir haben Glück: es findet gerade eine große Puja statt, an der wir für ein Weilchen teilhaben dürfen – beeindruckend. Abschließend noch eine kurze Wanderung zu unserem Zeltplatz bei Kaplong auf 3310m.
16.11.
Nach einer kalten Nacht Abmarsch in Richtung Pike. Bis zum Mittagessen eine wunderschöne Wanderung mit nur wenigen Steigungen (nepali-eben), vorbei an Mani-Mauern . Nach der Mittagspause geht es teilweise recht steil zum Pass und weiter zum Gipfel des Pike – ganz wunderbare Aussicht auf die Silhouette von Karelung, Everest, Lhotse…. Anschließender Abstieg zum Pike Base Camp auf 3781m.
17.11.
Nach einer unruhigen Nacht (mit Kopfschmerzen und Schwindel) steigen wir um 5:15 zum Pike auf – die Höhe macht etwas zu schaffen. Allerdings werden wir vom Ausblick mehr als belohnt, gegen 6:20 erleben wir einen wunderschönen Sonnenaufgang, die majestätischen Berge erwachen aus der Nachtruhe und zeigen sich in ihrer ganzen Schönheit, der Schatten des Pike wirkt wie ein gespiegelter Berg. Danach über einen Grat zum Pike II, nur unwesentlich flacher als Pike I. Nach einigen Stunden spätes Frühstück neben einem Hof, um anschließend wieder steil auf ca. 3.800 m auf und zum Lagerplatz auf 3132 m hinab zu steigen. Wir sind am „Himalaya-Highway“ angekommen, unsere Träger wie immer lange vor uns.
18.11.
Kurze Etappe auf dem Highway, die „vielen“ Menschen sind ganz ungewohnt. Zwischenstation in der Apple-Garden-Lodge in Mopung – hier gibt es alles, was der Traveller so braucht, internationale Ansprache, einen postcard-service und Batterien für die Stirnlampen.
Frühe Ankunft an unserem Lagerplatz nahe einer großen Stupa mit Souvenir-Shop.
Und: es gibt den zweiten Eimer heißes Wasser – Luxus pur, eigentlich reicht ein halber völlig aus! Abends ein Köchewettstreit: unser Guide macht Käsespätzle, unser Koch Momos und dazu das übliche üppige Programm: Suppe, Gemüse, Kartoffeln, Soßen, Reis, Linsen. Und selbstverständlich Nachtisch: Kaiserschmarrn mit Apfelmus. Wir fallen erschöpft in die Schlafsäcke….
19.11.
Aufbruch zum Kloster Thuptenchholing, das von verschiedenen internationalen Organisationen unterstützt wird. Im Kloster leben viele tibetische Flüchtlinge: Nonnen und Mönche. Auch hier dürfen wir an einer Gebetsstunde im Kloster teilhaben und den Gebetsraum besichtigen. Anschließend geht es weiter ins „upper Solu“ bis zu unserem Camp auf 4104 m.
20.11.
Die Nacht wieder eisekalt (ca. -10 Grad am Morgen) und sehr windig – aber die Zelte halten Stand. „nepali-eben“ geht es dann weiter durch verlassene Hochalmen, wir sehen einen der letzten Yak-Abtriebe und im Taleinschnitt einen wilden Gebirgsbach. Zum Lunch Ankunft am Lagerplatz, den wir mit einer Yakherde teilen – die Sportlichen machen sich auf zum heiligen See Duth Kundt, die weniger Sportlichen verbringen einen faulen Nachmittag im warmen Schlafsack.
21.11.
Über eine schöne abwechslungsreiche Strecke (Hochalmen, Rhododendronhaine und – wälder, moosbewachsene „Urwälder“) wandern wir hinab zum Taksinda Pass auf 3078m. Anstelle der obligatorischen nachmittäglichen teatime gibt`s beertime in einem nahen Lokal neben unserem Camp.
22.11.
Durch wundersame neblige Wälder gehen wir los in Richtung Phaplu, besuchen am
23.11.
ein weiteres tibetisch-buddhistisches Kloster, einen von den Maoisten zerstörten Aussichtsturm und kommen am Nachmittag in Phaplu auf 2488m an.Nach einem Fest (mit Tombola) mit den Trägern schauen wir dem geschäftigen Treiben zu und und warten bis zum
25.11.
auf unseren Rückflug nach Kathmandu – den wir dann (wg. Nebel fliegt kein reguläres Flugzeug) mit einem Helikopter antreten. Wir sind alle entspannt und happy………..